Gut einen Monat ist es her, seit die russischen Truppen ihren Angrifskrieg gegen die Ukraine begonnen haben. Wir möchten diesen Moment nutzen, um einen kurzen Einblick in die geplante weitere Entwicklung des Netzwerk kirchen-helfen.ch zu geben.

Was bisher geschah – Phase 1

Do 24. Februar:
– Der Krieg bricht aus.
So 27. Februar:
– Erste Gespräche bezüglich der Aufnahme von Gästen in der Region Frauenfeld.
– Die Idee von kirchen-helfen.ch entsteht
Mo 28. Februar:
– Aufnahme einer ersten Gruppe von Gästen in der Chrischona Gemeinde in Frauenfeld
Mi 30. Februar:
– Die Webseite kirchen-helfen.ch geht online.
– Kirchen und Privatpersonen können sich über die Webseite als Gastgeber melden
– In den Medien wird breit über die Initiative berichtet
Sa 05. März:
– Unser Meldeformular für Flüchtlinge geht online.
– Erste direkte Anfragen von Schutzsuchenden treffen ein.
– Aufbau eines Teams von Flüchtings-Begleitern, geleitet von Bibellesebund Schweiz
– Rekognoszierung an der Polnisch-Ukrainischen Grenze durch ein kleines Team
Sa 12. Mrz:
– Aufbau einer Drehscheibe für Material und Logistik in Felben
Mi 16. Mrz:
– Publikation eines Leitfadens zur Flüchtlingsbegleitung
Do 17. März:
– Erste Grossankunft von Flüchtlingen aus Polen. 150 Personen erhalten in verschiedenen Kirchen der Schweiz Zuflucht.
– Bis mindestens Ende März unterstützen wir die Anreise von Flüchtlingen auch in grossen Gruppen.
Mo 28. März:
Um 9.30 Uhr wir Zlata (=die Goldene) geboren. Ganz alleine mit ihren 3 Kindern hatte die hochschwangere Mutter die Flucht aus der Ukraine angetreten und ist am 17. März erschöpft bei uns eingetroffen. Mutter und Tochter sind wohlauf (siehe Beitragsbild). Wir freuen uns über dieses neue Leben auch in Zeiten des Krieges.

Etappenziel 1 /// bis 30. März
Das Netzwerk kirchen-helfen.ch ist als funktionierende Organisation aufgebaut. Die ersten rund 1000 Gäste haben über das Netzwerk eine Zuflucht unseren Kirchen und Gastfamilien gefunden.

Ausblick – Phase 2

An unserer Teambesprechung vom Montag 21. Mrz haben wir die weitere Entwicklung besprochen. Diese zweite Phase, welche für uns am 01. April beginnt, wird eine Verschiebung unserer Arbeitsschwerpunkte mit sich bringen: weg vom Aufbau eines möglichst grossen Bettenpools hin zur Betreuung und Unterstützung des entstandenen Netzwerks.

  1. Reassesment der im Netzwerk noch vorhandenen Schlafplätze.
    Die erste Woche im April nutzen wir, um uns wieder den Überblick zu verschaffen, wo und was für Schlafplätze in unserem Netzwerk noch vorhanden sind.
  2. Organische Weiterentwicklung der Platzierungen.
    Die noch vorhandenen Unterkünfte werden für die organische Weiterentwicklung bei Platzierungen genutzt: weitere Anreise kleiner Gruppen, Familiennachzüge, Umplatzierungen, reduzierte Anzahl von Busankünften.
  3. Neuer Schwerpunkt auf dem Begleiten und Betreuen
    Die angereisten Flüchtlinge und die lokalen Kirchen und Gastgeber brauchen Unterstützung in diversen Themenbereichen wie zum Beispiel dem Aufbau von Freizeitaktivitäten, Traumabewältigung, Arbeitsfindung, Bildung, rechtliche Aspekte, Konfliktmanagement usw.

Etappenziel 2 /// ab 01. April
Das Netzwerk kirchen-helfen.ch funktioniert als Ressourcen-Netzwerk und trägt zu einem gelingenden Zusammenleben von Flüchtlingen und Gastgebern bei.

Danke!

Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich Bedanken für die grosse Solidarität, welche wir in den vergangenen Wochen erfahren durften, sei es materiell, finanziell oder ganz praktisch in der beherzten Mitarbeit und der Aufnahme von Menschen.

Wir bedanken uns auch herzlich für alles Verständnis, welches uns entgebracht wird, da wo es mal nicht ganz rund Läuft. In den vergangenen 3 Wochen haben wir tausende von Anfragen bearbeitet, zehntausende von Mails und Telefonaten geführt und ein flächendeckendes Netzwerk inklusive strategischen Kontakten in die Krisengebiete aufgebaut. Diverse Teammitglieder engagieren sich intensiv, wobei sie gleichzeitig noch andere Verpflichtungen in angestammten Berufen wahrnehmen müssen. Herzlichen Dank für ihr Verständnis wenn das eine oder andere vergessen geht, Anfragen nicht immer sofort beantwortet werden können, oder ein gemeldetes Bett auch in 2 oder 3 Wochen noch nicht belegt ist. Danke für Ihr Vertauen auch in unserer Unvollkommenheit.

Das KIRCHEN HELFEN Team

Zlata mit Mutter und Geschwistern